So. ich hab´s satt.
Ja, es regnet. Ja, es ist viel zu kalt. Ja, ich war seit Ende Juni erst ein einziges Mal im See schwimmen. Ja, die Rosen haben Rost und Rußtau ohne Ende. Und ja, die Tomaten sehen besch… aus.
Ich versuch jetzt trotzdem, mal ein paar positive Aspekte dieses verregneten Sommers zu finden. OK, die Tomaten haben Braunfäule. Das ist zum Teil natürlich meine eigene Schuld, weil ich mir den Blick in den Garten nicht durch eins von diesen häßlichen Tomatenschutzdächern aus Plastik verstellen will. Deswegen habe ich die Tomaten in Kübel gepflanzt und unters Vordach geschoben, was leider nur teilweise den Regen abhält. Ergebnis: an allen Pflanzen macht sich Braunfäule breit. die „Green Zebra“ kann ich wohl komplett abschreiben, da sitzt die Fäule schon an den Früchten.
Immerhin hat die „Golden Currant“ noch keine Fruchtfäule und durchaus schon etliche kleine, aber leckere gelbe Tomätchen geliefert. Auch die „Black Plum“ verfärbt sich langsam, nicht faulbraun, sondern lila wie es sich gehört.
Die Wiese, die im Mai strohgelb war, ist wieder saftiggrün und man sollte mal wieder mähen …
Ein etwas gewagtes Projekt scheint dank des Dauerregens zumindest teilweise zu funktionieren. Ich hatte eine halbschattige Ecke in meinem Sandgarten mit etlichen Schubkarren Kompost und Lehmboden aufgearbeitet, um etwas feuchtigkeitsliebendere Stauden anzupflanzen.
Buschwindröschen gab hier es schon, als ich den Garten übernahm. Dazu habe ich die Ecke mit Frauenmantel (Alchemilla mollis), Entenschnabel-Felberich (Lysimachia clethroides), Akanthus (Acanthus mollis), Zierrhabarber (Rheum „Ace of Hearts“), und zwei Arten Kreuzkraut (Ligularia przewalskii und L. dentata) bepflanzt. Als Bodendecker darunter wachsen weißes Immergrün (Vinca minor „Alba“) und das überall präsente Pfennigkraut (Lysimachia nummularia). Im frühen Frühjahr blühen hier Schneeglöckchen (Galanthus) und danach die Buschwindröschen (Anemone nemorosa).
Wer das Pfennigkraut in die Rubrik „feuchtigkeitsliebend“ einsortiert hat, weiß ich nicht. Es wächst bei mir nahezu überall, selbst auf dem trockenen, sonnigen Hochbeet und hat eindeutig die Lizenz zum Wuchern.
Jedenfalls ist die Bilanz in dieses Beetes in der 2. Saison: Frauenmantel kommt prima klar, Immergrün und Pfennigkraut sowieso, der Entenschnabel-Felberich hat nach Startschwierigkeiten im letzten Jahr in diesem Frühling (!) geblüht, Zierrhabarber und Akanthus bilden leider nur Blätter. Bei den Kreuzkräutern gibt es Unterschiede: von den beidenn Ligularia przewalski ist eins eingegangen, das zweite mickert rum. Ligularia dentata dagegen erfreut mit großen gelben Blüten – ein echter Spätsommer-Hingucker !
Mal sehen, was ich im Herbst anstelle der beiden Ligularia przewalski setze.
Und hier noch was buntes gegen Regenfrust. Im Hochbeet blüht es tapfer durch. Auch wenn die Sonnenbraut (Helenium) und das Eisenkraut (Verbena bonariensis) wegen des ganzen Wassers von oben gelegentlich in Schieflage geraten.
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