Wer in der letzten Woche in der Dellbrücker Heide spazieren gegangen ist, hat sich sicher gefragt, was der Bagger im Naturschutzgebiet zu suchen hat. Ausgerissene und zu Haufen gestapelte Baumstrünke wirken befremdlich.
Diese Arbeiten sind aber durchaus im Sinne des Naturschutzes.
Die Dellbrücker Heide ist eben eine Heide, eine Offenlandfläche mit einzelnen Busch – und Baumgruppen. Die seltenen und schutzwürdigen Pflanzen, Insekten, Eidechsen und Vögel sind alle auf diese baumfreien Flächen angewiesen. Manche Pflanzen, wie das bekannte Heidekraut, aber auch Thymian und etliche andere, brauchen zum Keimen sogar offene Sandböden.
Tausendgüldenkraut und Johanniskraut auf Kiesboden
Dafür sorgt die in der Heide ansässige Wildschweinrotte mit ihren Wühlarbeiten. Bäume bekommen die Schweine leider nicht weg. Für den Verbiß von Gehölzen sind in einer Heidelandschaft normalerweise pflanzenfressende Säugetiere zuständig, d.h. Schafe und Ziegen. Der Schäfer kommt leider nicht mehr, da ihm in den letzten Jahren mehrere Tiere durch freilaufende Hunde verletzt oder getötet wurden. Wenn sonst weiter nichts passiert, wird aus der Heide langsam ein Wald.
Deswegen nun der Bagger. Vor allem die schnellwüchsige amerikanische Traubenkirsche ist durch einfache Fällung nicht loszuwerden. Aus den Wurzeln treibt sie neu aus, und da niemand den Austrieb abknabbert, müssen mit dem Bagger die Strünke rausgezogen werden.
Wer sich weiter informieren möchte, kann hier nachlesen: http://www.dellbruecker-heide.net/
Ab März finden wieder an jedem dritten Donnerstag im Monat die kostenlosen Heidespaziergänge statt.