Posted in Garten, tagged Gehölze, Wein on April 15, 2013|
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Als es Anfang März ein paar Tage warm war, setzte in meinem (wie auch in vielen anderen) Garten hektische Aktivität ein. Unter anderem hatte ich die beiden Weinreben geschnitten, die unterhalb meiner Terrassenüberdachung an Spanndrähten entlanggeführt werden und im Sommer für kühlenden Schatten und leckere (kernlose) Trauben sorgen.
Jetzt, gut einen Monat später, bekomme ich die Quittung. Der Wein tröpfelt. Und zwar aus allen Löchern.
Ja, ich weiß, die Profis schneiden ihre Weinreben im Spätherbst oder Winter. Irgendwie habe ich das verpennt. Allerdings war ich davon ausgegangen, daß die Schnittstellen innerhalb eines Monats soweit zurückgetrocknet sind, daß nichts mehr auslaufen kann. Denkste !
Ver“bluten“, wie viele meinen, können Gehölze nicht. Das, was da ausläuft, ist von den Wurzeln angesaugtes und durch den Wurzeldruck nach oben transportiertes Wasser mit darin gelösten Mineralstoffen.
Vom Menschen genutzt wird dieser Effekt beim Zuckerahorn, der mit dem Wasser auch in den Wurzeln eingelagerte Zucker nach oben transportiert, was abgezapft und zu Ahornsirup verkocht wird.
Genutzt werden auch Birken, deren Wasser angeblich gut gegen Glatzenbildung sein soll. Sinnvoller scheint mir da allerdings die keltische oder germanische Verwendung: den Birkensaft vergären lassen und sich damit einen antrinken. Dann kommt einem die Glatze nicht mehr so tragisch vor 😉
Der Pflanze schadet das Abzapfen höchstens, wenn zu tiefe Schnitte in die Rinde gemacht werden. Nur wenn man drunter sitzt, kommt es einem etwas merkwürdig vor, wenn bei schönstem Sonnenschein auf der Terrasse es ständig irgendwo tröpfelt.
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